Bahnleger Thilo Bruns (li.) und Spurgerätefahrer Björn Klapproth testen die Loipen in Altenau. Auf den Wiesen reicht es, im Wald nicht. Fotos: Bruns
Die Deutschen Meisterschaften im Ski-Orientierungslauf am 10./11. Februar werden wie auf Sonnenberg und nicht wie geplant in Altenau stattfinden. Trotz der gerade mal zehn Zentimeter Schnee hatten sich am Mittwoch der ausrichtende MTK zusammen mit der Kurbetriebsgesellschaft "Die Oberharzer" (KBG) und dem SC Altenau entschieden, die Loipen im Tischlertal und auf dem Kunst- und Mühlenberg zu nutzen. Grund ist, dass die KBG als Loipenverantwortliche es geschafft hat, Spuren zu legen. Doch am Donnerstag stellte sich die Situation anders dar, daher müssen die Wettkämpfe nach Sonnenberg verlegt werden.
Spurgerätefahrer Björn Klapproth hatte gebastelt. Anstelle des normalen Pistenbullys hatte er einen Schneescooter genommen und zusammen mit seinen Kollegen einen Spurschlitten improvisiert, der nicht so tief einsinkt. Das Ergebnis: Mit zwei Fahrten nebeneinander entstand eine zwei Meter breite Skatingloipe. Doch schon einen Tag später zeigte sich, dass an einigen gefährlichen Stellen Eis durchbrach. Zudem waren einige Steine hochgekommen. Und um so schlimmer, hatten Wildschweine einige Loipen zerwühlt. Bahnleger Thilo Bruns und Logistikchef Sven Buchholz winkten schweren Herzens ab: "Die Verletzungsgefahr ist zu hoch, das können wir nicht riskieren."
Also werden die Wettkämpfe nach Sonnenberg verlegt. Dort sind die präparierten Loipen im idealen Zustand. Das rund 200 Meter höher gelegene Landesleistungszentrum verfügt über ausreichend Schnee, etwaige Löcher können dort schnell mit Kunstschnee verfüllt werden. Teilnehmer können nun ihre besten Wettkampfski auspacken. Der Nachteil an Sonnenberg ist, dass es mitten im Nationalpark liegt, das Verlassen von Loipen ist ebenso verboten wie das Anlegen von neuen Spuren. Daher müssen die Starter nun mit einem sehr hohen Anteil an breiten Loipen rechnen. Da es ein Landesleistungszentrum ist, in dem auch Olympiateilnehmer wie Arnd Peiffer ausgebildet wurden, ist der physische Anspruch aufgrund des Reliefs nicht außer Acht zu lassen.
"Wir bedanken uns für die große Unterstützung der KBG", sagt Wettkampfchefin Hanne-Lore Bruns, "sie hätte es beinahe ermöglicht,die Veranstaltung in Altenau stattfinden zu lassen. "Es ist schade", sagen KBG-Geschäftsführering Bettina Beimel und der Vorsitzende des SC Altaneu, Henner Riese, unisono. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Für die Vorbereitungen hat das Zusammenspiel schon einmal gut geklappt. Beim nächsten richtigen Winter wird das Tischlertal dann sicherlich Schauplatz eines nationalen Ski-Orientierungslaufs werden.
Nun aber geht es erste einmal um Meisterehren auf Sonnenberg - übrigens nicht nur auf nationaler Ebene, sondern sogar auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene werden die Titelträger gesucht. Ein absolutes Novum in Deutschland wird wohl die Fähnchenbahn sein. Also ein Kinder-Ski-Orientierunglauf, der fleißig von den Jüngsten genutzt werden darf.
Nachfolgend die Negativliste mit den Teilnehmern, die noch ihre Startpässe vorlegen müssen.
KUNDISCH, Wieland | USV TU Dresden |
KLEIN, Cedrik | USV TU Dresden |
SONNENBERG, Sergej | Osnabrücker TB |
Bitte auch die Meldelisten kontrollieren auf etwaiger Fehler. Die Bahndaten werden vermutlch am Freitag veröffentlicht.
Nullzeit ist für die DM Mittel am Samstag, 10. Februar, um 13 Uhr im Landesleistungszentrum (LLZ) Sonnenberg. Das Bundesranglistenfinale beginnt an selber Stätte am Sonntag, 11. Februar, um 10 Uhr. Das Landesleistungszentrum liegt direkt am Abzweig der L519 nach St. Andreasberg von der Bundesstraße 242 (Harzhochstraße). Bitte unbedingt beachten: Aufgrund von Winterferien in einigen Bundesländern ist der Harz speziell in den Hochalgen überfüllt, die Parkplätze werden voll sein, sein Auto kann man vermutlich nur an der Straße abstellen und muss dann 200-300 Meter Fußmarsch in Kauf nehmen. Bitte auch für die Zeitplanung beachten. Da am Samstag im LLZ vormittags noch ein Skiwettkampf stattfindet (bitte Rücksicht nehmen), kann die erste tatsächliche Startzeit auch bei 13.30 Uhr liegen.
Entfernungen (beide Tage): Parkplatz - Ziel/WKZ: Je nach Überfüllung 150-500 Meter. WKZ/Ziel - Start: 500-600 Meter (präparierte Loipe zum Warmlaufen).
Jury (beide Tage): Harald Männel (OL-Team Wehrsdorf), Diethard Kundisch (USV TU Dresden), Bernd Kohlschmidt (SV Robortron Dresden).
Die Bahndaten für Samstag (bis auf Fähnchenbahn alle mit Kartenwechsel):
mittel | ||||||
Teil 1 | Teil 2 | Gesamt | Posten | |||
1 | 2,91 | 3,91 | 6,82 | 20 | HE | |
2 | 2,33 | 3,91 | 6,24 | 19 | H 35 | H 18 |
3 | 2,72 | 3,05 | 5,77 | 18 | H 45 | DE |
4 | 1,34 | 2,78 | 4,12 | 12 | H 55 | D 35 |
5 | 1,24 | 3,4 | 4,64 | 14 | offen lang | D 45 |
6 | 1,35 | 2,48 | 3,83 | 10 | H 65 | D 55/ D65 |
7 | 1,52 | 1,56 | 3,08 | 10 | D 14/ H14 | offen kurz |
8 | 1,3 | 1,3 | 8 | Fähnchenbahn |
Eike Bruns